Lesung mit dem Autor Johannes Wilkes (Erlangen). Nähere Informationen zur Buchhandlung Wierny finden Sie hier, [Link]. Reservierungen auch via Telefon 09131.22480 oder eMail.
Buchpremiere und -präsentation mit allen Projektbeteiligten und Musik.
Anwesend sind:
Zum Buch
Der Herrgott, das Rheinland und das Universum
Der Titel dieses Buches verspricht viel und hält noch mehr! Es ist ein Krippenbuch und doch keins. Es ist kein Krippenbuch, das in frömmelnder Hingabe der (welt-)bekannten Szenerie huldigt und dabei keinen Spaß versteht. Vielmehr wird dokumentiert, dass die Krippe, als Bild gewordene Episode der Menschwerdung Gottes und deshalb auch als »gefrorenes Theater« bezeichnet, über Kontinente hinweg verbreitet ist. Die fast unzähligen Variationen der Inszenierung des Geschehens macht dieser Band – trotz aller Opulenz – (auch nur) in Beispielen sichtbar. Landes- und Sprachgrenzen werden in den ›universellen‹ Darstellungen ebenso leicht überwunden wie solche des Materials und der Performanz. Gleichsam wie Musik setzen die Krippen einen unbegrenzten Deutungsapparat in Gang, der gerade in der hier gezeigten Vielfalt die Universalität der einen Szene ausmalt und formt.
Dabei bieten die ebenso heiteren wie informativen Texte und Geschichten von Andreas Etienne, selbst Krippensammler von Kindheit an, eine wunderbare Ergänzung zu den Fotografien von Johannes Göbel. Er ist in der Weihnachtszeit durch viele Bonner und Kölner Kirchen und Privathäuser gestreift und hat dort Szenen aus den Weihnachtskrippen aufgenommen – immer auf der Suche nach eindrucksvollen Momenten, fokussierenden Details und ungewöhnlichen Perspektiven, um die Schönheit und das Besondere dieser Krippen sichtbar zu machen.
Der Band lädt dazu ein, die eigene Neugier (wieder) zu wecken und sich inspirieren zu lassen, Krippen intensiver anzuschauen, vielleicht auch Neues zu entdecken und – wer weiß? – vielleicht sogar eine ganz eigene Krippe aufzustellen. …
Unter dem Titel »Zwei, die sich erlesen ...« präsentieren Olga Martynova und Oleg Jurjew im Rahmen der 32. Siegburger Literaturwochen eigene deutsche und russische Gedichte sowie essayistische Texte, die interessante Aspekte der deutschen und russischen Kultur behandeln. Eine Auswahl dieser Texte erscheint in einem kleinen Buch, dass anlässlich der Lesung seine (Welt-)Premiere feiert.
Den Büchertisch für die Veranstaltung bestückt die Buchhandlung & Galerie Böttger aus Bonn. Herrn Alfred Böttger danken wir für die Unterstützung [Link].
Am verkaufsoffenen Sonntag (13-18 Uhr) stellt die Buchhandlung aktuelle Neuerscheinungen vor und lädt um 17 Uhr zur Buchpräsentation von Ralf Georg Czapla ein. Erstmalig werden unter dem Titel »Wandlung aber ist das Leben« Gedichte von Claire Bauroff publiziert und durch Herrn Dr. Ralf Georg Czapla, dem Herausgeber, vorgestellt.
Claire Bauroff (1895–1984) gehörte als Tänzerin und Aktmodell zu den auffälligsten Erscheinungen im künstlerischen Leben der Weimarer Republik. Sie war umschwärmter Mittelpunkt zahlreicher Intellektuellenkreise und unterhielt Freundschaften zu Hermann Broch, Paul Cassirer und anderen. Der vorliegende Band stellt bislang unveröffentlichte Gedichte aus ihrem Nachlass vor. Sie fragen nach den Bedingungen des menschlichen Seins und versuchen eine Synthese von Spiritualität und Leben. Illustriert wird der Band durch zwei farbige Typoskript-Faksimiles und 3 Portrait-Photographien (s/w) der Bauroff von Trude Fleischmann.
PD Dr. Ralf Georg Czapla studierte Germanistik, Komparatistik, lateinische und mittellateinische Philologie an der Universität Bonn und promovierte dort mit einer Dissertation über Arno Schmidt. Nach seiner Habilitation an der Universität Heidelberg mit einer Studie zur Geschichte der europäischen Bibelepik vor Klopstock nahm er bis 2010 eine Vertretungsdozentur an der Universität Freiburg wahr. 2006 und 2007 lehrte er als Gastdozent an der Università degli Studi di Roma ›Tor Vergata‹. Seit 2009 steht er der Rückert-Gesellschaft vor. Seit August 2010 arbeitet er im Projekt »Europa humanistica« der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Claire Bauroff
»Wandlung aber ist das Leben«. Gedichte
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Ralf Georg Czapla.
2 farbige Typoskript-Faksimiles, 3 s/w-Photographien von Trude Fleischmann.
96 Seiten, fadengeheftet, 12,80 €
Viele aufmerksame und interessierte Leser von Zeitungen und Zeitschriften beginnen ihr tägliches Zeitungsstudium oftmals mit dem Feuilleton oder den Kulturnachrichten, da sie hier noch immer tiefgründiger und umfassender über literarische Neuerscheinungen, aktuelle Theaterinszenierungen oder neue Entwicklungen in der Kunstszene unterrichtet werden, als in den so genannten elektronischen Medien. Die Zeitung dient aber nicht nur der Vermittlung von Kunst und Kultur, sie ist im Laufe ihrer langen Geschichte selbst ein Objekt der Kunst geworden, dem sich Maler, Zeichner, Illustratoren, Karikaturisten, Bildhauer, Dichter und Musiker stets aufs Neue zugewandt haben.
Berühmte Künstler, unter ihnen Daniel Chodowiecki, Peter Hasenclever, Honoré Daumier, Max Liebermann, Ernst Ludwig Kirchner, John Heartfield, Lyonel Feininger, A. Paul Weber, Joan Miró, Joseph Beuys, Antoni Tàpies und HA Schult, haben sich mit dem Medium Zeitung beschäftigt und ihre Kunst oftmals für den Kampf gegen Unrecht und Gewalt, für die Unabhängigkeit der Meinung und die Freiheit der Presse eingesetzt. So sind beeindruckende Zeugnisse künstlerischer Zeitgeschichte entstanden, die dem Betrachter – aber auch manchem politisch eilfertigen Redakteur und Verleger - einen ironischen, oftmals satirischen oder bissigen Spiegel vorhalten. Gerade in der Zeit neuer Medien, dem Internet und den elektronischen Nachrichtendiensten, ist die Rückbesinnung auf die Geschichte der Zeitung und die Auseinandersetzung mit der Presse durch die Kunst von besonderem Reiz. Ob die elektronischen Medien die Künstler künftig in gleicher Weise zu entsprechenden Arbeiten anregen werden, bleibt abzuwarten.
Die vorliegende kleine ›Zeitungs-Kunstgeschichte‹ informiert beispielhaft über die Geschichte der Presse und zeigt ausgewählte Exponate aus den vier Themenbereichen: Historische Entwicklung, Die Zeitung in der Kunst, die Zeitungs-Kunst als Mittel der politischen Auseinandersetzung sowie die Zeitung in der Kunst des Alltags (Gebrauchs- u. Werbekunst). Das letzte Kapitel ›Zeitungslyrik und Musik‹ informiert darüber, dass auch Dichter und Musiker sich mit der Zeitung beschäftigt und den Printmedien interessante und engagierte Texte und Noten gewidmet haben.
Im Rahmen einer Vernissage zur gleichnamigen Ausstellung präsentiert der Bernstein-Verlag die Novität von Hilla Jablonsky, »Herzlinien«.
Im Album-Querformat, 17x12 cm, präsentiert der Band neben lyrischen auch bildkünstlerische Arbeiten der Bonner Künstlerin, die an diesem Abend zu einer Lesung und für Gespräche in die Buchhandlung Böttger kommt. Eine kurze Einführung in das Leben und (aktuelle) Werk von Hilla Jablonsky unternimmt Christina zu Mecklenburg, die einen Anhang für das Buch geschaffen hat, der neben biografischen und werkbezogenen Informationen auch ein Interview mit der Künstlerin beinhaltet.
► Bibliografisch
Hilla Jablonsky: Herzlinien. Redaktioneller Anhang mit Anmerkungen zu Biografie und Werk sowie einem Gespräch mit Hilla Jablonsky von Christina zu Mecklenburg; 68 Seiten, franz. Broschur, fadengeheftet, 1. Aufl., Bonn 2010, ISBN 978-3-939431-48-0, Euro 16,80.
Lesung und Buchpräsentation
mit
Prof. Dr. Uwe Hentschel
(TU Chemnitz)
Unter Kennern der Literatur des 18. Jahrhunderts ist Merkel längst ein Geheimtip: Er gilt als (Mit-)Begründer des modernen Feuilletons im deutschsprachigen Raum. Die wohl wichtigsten Jahre seines Lebens verlebte er in Jena/Weimar und vor allem in Berlin, wo er als freier Autor und Herausgeber mehrerer Zeitschriften, wie den Briefen an ein Frauenzimmer und dem Freimüthigen, wirkungsmächtig seine Stimme erhob. Er war ein Aufklärer par excellence - ambitioniert, unabhängig und wissensdurstig. Ob seiner spitzen Feder wurde er gehasst und zugleich gesucht. Fichte bezeichnete ihn boshaft als »Nicolai den Zweiten«. Merkels Ziel war eine aufgeklärte Öffentlichkeit. Werke, die hierzu keinen Beitrag leisteten, verfielen seiner Kritik. Klassiker und Romantiker sahen sich von ihm gleichermaßen attackiert. Deren ästhetische Maßgaben waren nicht die seinen — doch ihre setzten sich durch. Merkel fiel in Ungnade. Verrufen als bornierter Kunstverächter verschwand er im Schattenreich der Literaturgeschichte — nahezu bis heute.