Die Malerin und Muse von Rom
Angelika Kauffmann (1741-1807)
Goethes römische Wahlverwandte, Gastgeberin, Lehrerin und Freundin
Talentiert, berühmt, erfolgreich und reich so präsentierte sich die Malerin Angelika Kauffmann Ende des 18. Jahrhunderts in Rom. Kaiser, Könige und der europäische Hochadel lagen ihr zu Füßen und wollten von ihr porträtiert werden. Trotz verlockender Angebote hat sie nie eine feste Anstellung als Hofmalerin angenommen, sondern selbstbewusst ein freies Atelier geführt, das zunächst in London, später in Rom zu den ersten künstlerischen Adressen zählte. Qualität und Umfang ihres Werkes beeindrucken noch heute. Ihr Ruf war auch nach Weimar gedrungen und Goethe war bestrebt, sie persönlich kennen zu lernen. Bereits wenige Tage nach seiner Ankunft Ende Oktober 1786 sprach er in Angelikas Atelier auf dem Monte Pincio vor, aus diesem Besuch entwickelte sich rasch eine tiefe Freundschaft, die nach Goethes Abreise 1788 brieflich fortgeführt wurde.
Der Lichtbilder-Vortrag skizziert die Lebensstationen Angelika Kauffmanns und zeigt u.a. interessante Arbeiten der Malerin, die an den fast zweijährigen Rom-Aufenthalt Goethes erinnern.
Veranstaltung in der neuen Reihe
Kunst vereint.
Lesung | Bilder | Video
Jo Lendle
»Alles Land«
Ein Abenteuerroman über das Leben des letzten großen Helden der Polarforschung - Alfred Wegener
Alfred Wegener ist ein Getriebener. 1930 bricht er auf, um der Menschheit zu zeigen, dass es möglich ist, am einsamsten Punkt der Erde, im grönländischen Inlandeis, zu überwintern. Aber es gibt Schwierigkeiten – er schafft es nicht mehr zurück zur Küste. Von Wegeners eisigem Grab aus blickt Jo Lendle zurück auf das Leben dieses letzten großen Helden der Polarforschung und verharrt überall dort, wo sich Geschichten darin finden: wie Wegener unfreiwillig einen Rekord aufstellt, indem er 52 Stunden mit einem Heißluftballon in der Luft bleibt, oder wie er von der versammelten Wissenschaftsgemeinde für seine verwegene Theorie der Kontinentaldrift ausgelacht wird, für die er erst drei Jahrzehnte nach seinem Tod Anerkennung findet. Alfred Wegener verschrieb sein Leben der Forschung, war voll der Faszination für Abwegiges, aber auch ein Zweifler mit einer großen Sehnsucht nach Einsamkeit. Ein Leben wie ein Abenteuerroman – den Jo Lendle jetzt erzählt.
Jo Lendle, wurde 1968 geboren und lebt in Köln. 2008 und 2009 erschienen bei DVA seine vom Feuilleton gefeierten Romane »Die Kosmonautin« und »Mein letzter Versuch, die Welt zu retten«. Lendle studierte Kulturpädagogik und Animation Culturelle in Hildesheim und Montreal und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er war Herausgeber der Literaturzeitschrift »Edit« und als Gastprofessor und Dozent an den Universitäten München, Leipzig, Hildesheim und am Schweizerischen Literaturinstitut tätig. Er ist Verleger des DuMont-Buchverlags.
Jo Lendle im Internet, [Link]
Jo Lendle, Alles Land, DVA 2011, 384 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-421-04525-6, € 19,99
Stimmen zum Buch:
»Ein großartiges Buch. Ein wunderbarer Roman über Alfred Wegener – ein Sonderling, aber auch ein genialer Mensch.« Wolfgang Herles, ZDF
»Ich habe das Buch fasziniert gelesen. Grönland im Winter. Diese Dunkelheit, diese Kälte. Auch diese ewige Todesnähe. Man spürt den eisigen Wind, man spürt die Gefahr und man spürt diese Einsamkeit, der er sich ausgesetzt hat. Sehr spannend und schön zu lesen.« Antje Deistler, WDR 2 Bücher
»Jo Lendle erweist sich einmal mehr als gewandter Reiseführer, indem er eine Persönlichkeit aus der Naturwissenschaftsgeschichte birgt und sie poetisch fruchtbar macht. Dabei erfindet er auf wundersame Weise eine Figur, die Einsamkeit in ihren topografischen und psychologischen Extremen erlebt, die sich von der Welt trennt um sie in ihrem Innersten zu erklären. Eine poetische Biografie, so originär und wunderbar zu studieren wie eine Eisblume.« Deutschlandradio
»Der Charme dieses Romans wurzelt vor allem in Lendles Vermögen, der Kontinentaldrift in all unseren Verhältnissen nachzuspüren, und sein Wegener erfährt dies am eigenen Leib, wenn es etwa um die Liebe zu seiner Frau Else geht: ›Seine Wonne, sein Ballast‹ nennt Lendle sie, und führt das in einer wundervollen Ballonfahrt-Szene ganz wörtlich aus. Ein fabelhaftes Buch.« Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»It is a literary, lyrical, informative, exciting reading experience. Jo Lendle keeps this very old-fashioned tone in which he tells the story but still makes it contemporary and so readable at the same time. Because it’s funny, it’s quirky, it’s smart. The reader of this book is anyone especially someone who thinks that he or she is not a reader for this book.« German Book Office, New York
»Jo Lendle hat Alfred Wegeners Leben in Literatur gegossen – in einer kühlen, eleganten Sprache und spannend bis zum bitteren Ende.« WDR Fernsehen, Westart
»Jo Lendle erzählt die Geschichte eines Wertetafelzertrümmerers. Alfred [Wegener] war kein Darwin und kein Freud, aber auch er fügte dem Menschen eine narzisstische Kränkung zu: dass der Boden, auf dem er steht, nicht sicher ist. ›Alles Land‹ ist ein wissenschaftlicher Abenteuerroman über die heroische Pose, alte Gewissheiten zum Einsturz zu bringen. Über die Verlockung, noch einmal unbetretenes Land unter die Füße zu kriegen. Über Einsamkeit, Eis und Eigensinn. Mit präzisem Ohr für die Zwischentöne des Wilhelmismus zeichnet Lendle eine Entdeckerfigur, deren lutherischer Wahrheits-Radikalismus keinen Stein auf dem anderen stehen lässt.« Die Zeit
»Der Leser begleitet Wegeners Lebensweg hautnah. Er kriecht mit dem Säugling eine Ameisenstraße entlang und kullert die Stiegen hinab. Er sitzt auf dem Schoß der Mutter, die ihm beim Nägelschneiden die Schöpfungsgeschichte erzählt. Er kauert mit ›Eichhörnchen‹ hinter der letzten Bank der Kirche und lässt sich eine verlorene Wimper aus dem Gesicht zupfen. Dies alles wird als Reminiszenz wiederkehren, wenn es ans Erfrieren geht. ... Eine Ökonomie der Sprache, so wie der Gehende im Eis mit seinen Kräften haushalten muss, um sie für den letzten poetischen Kraftakt aufzusparen, den Tod.« Süddeutsche Zeitung
»›Alles Land‹ ist ein lebenssattes, gewaltiges Buch, das von Meteoriten und driftenden Kontinenten genauso spannend erzählen kann wie von Überlebenskämpfen, Schmerzen beim Absägen eines erfrorenen Beins, vom Wahnsinn im weißen Nichts, von der Sehnsucht nach den Liebsten. Wie Alfred Wegeners gerade mal fünfzigjähriges Leben ausgesehen haben könnte, das ist in ›Alles Land‹ wirklich ganz und gar großartig beschrieben. Dieser Autor ist absolut stilsicher. Dem Unfassbaren Worte geben, das kann dieser Roman.« WDR 1live
»Jo Lendle entdeckt in Alfred Wegener einen der letzten großen Abenteurer der Moderne und legt eine Romanbiografie vor, die sich fantastisch liest. Schwebend und leicht bleibt er an Wegeners Seite. So setzt der Autor diesem leidenschaftlichen Forscher ein großes und einfühlsames Denkmal.« Radio Bremen, Literaturzeit
»Lendle, der bereits in seinem Debüt ›Die Kosmonautin‹ einen Menschen auf dem Weg ins Leere zeigte, nimmt sich den Raum, um tief ins Bewusstsein des Exzentrikers in extremis zu tauchen und Hochspannung zu erzeugen. Es geht um Leben und Tod. ... So erfreut das Erscheinen dieser literarischen Erinnerung an einen großen Forscher umso mehr.« Der Standard
»Jo Lendle hat sich einen dankbaren Stoff für seinen Wissenschaftsroman ausgesucht. Aber nicht jeder macht daraus ein so packendes Buch. Sprachlich elegant, mit feinem Humor und Freude an farbigen Details erzählt er den Weg des Wissenschaftlers, der 1930 mit nur 50 Jahren im Polareis umkommt. Mit viel Empathie zeichnet Lendle nach, wie Wegener wegen seiner Theorie zur Entstehung der Kontinente von den Wissenschaftlern seiner Zeit verhöhnt wurde und trotzdem nie aufgab. Und er beschreibt sehr anrührend, dass auch die Liebe seiner jungen Familie Wegener nicht von seiner letzten Fahrt ins ewige Eis abhalten konnte.« Financial Times Deutschland
»Beautifully written, meticulously researched and gripping fictionalised – Lendle is a gifted writer, whose prose is rich in imagery, whose descriptions are tender and precise.« New Books in German
»Jo Lendle erzählt, als hätte er alle Requisiten, Schneekugel, Eispickel, gläserne Chronometer, in der eigenen Hand gewendet. Historisch stimmt die große Linie, im Detail ist er verschwenderisch, wenn es dem Porträt dient. Schnell ist man verzaubert. Dass man darüber hinaus etwas erfährt über Erdbewegungen, über verschiedene Möglichkeiten, einen Schlitten in Gang zu setzen, über Meteoriten, die wie ein Feuerball niederstürzen und arme Bauern verschrecken, macht die Lektüre selbst zu einem skurrilen Abenteuer.« WDR 3
»Ein eindrucksvolles literarisches Denkmal. Mit wachsendem Erstaunen liest man die fesselnden Schilderungen der Grönland-Expeditionen. Am Ende einer berührenden Lektüre hat man einiges gelernt, über das Leben und die Wissenschaft, über den Menschen Alfred Wegener und dessen Zeitgenossen.« Kölner Stadt-Anzeiger
»Nach der Lektüre von Jo Lendles neuer Einsamkeitsstudie ist einem ein kauziger Forscher recht nahe gerückt, man hat Alfred Wegener unter anderem als Erfinder des Anoraks kennengelernt und sich ein paar Stunden spannungsreich unterhalten. Vorzugsweise im Warmen.« NDR
»Jo Lendle gelingt eine perfekte Symbiose aus Biografie und Roman. Fast nebenbei entführt der Autor seine Leser in die tödliche Kälte und poetische Schönheit der Arktis. Es sind die Gegensätze zwischen Szenen des normalen Lebens und Extremen, die den Roman faszinierend machen.« Göttinger Tageblatt
»Auf knapp 400 Seiten versucht Lendle, sich dem Wissenschaftler und Polarforscher Alfred Wegener – diesem bekannten Unbekannten – anzunähern. Und wer sein Buch ›Alles Land‹ einmal in die Hand nimmt, wird es so schnell nicht wieder beiseite legen. So frei Jo Lendle auch mit Fakt und Fiktion umgeht – es ist dieser besondere Ton, gespeist aus Wirklichkeit und Fantasie, der den Leser fesselt. Durch Frost und Grenzenlosigkeit, durch fiebrigen Dämmer und die Einsamkeit des ewigen Eises kann er Wegener nun folgen.« Märkische Allgemeine
»Ein solches Buch darf man nicht am Schreibtisch schreiben. Man muss selber dort draußen sein. Den Wind spüren und die Mystik der Weite, die Härte des Geworfenseins auf sich selbst.« Osnabrücker Stadtblatt
»Der Wissenschaftsroman überzeugt besonders in den Abschnitten, die die verschiedenen Expeditionen Wegeners schildern. Man meint, den Wind, die Kälte, den Schnee und die grenzenlose Einsamkeit im ewigen Eis zu spüren.« Ruhr Nachrichten
»Immer will man wissen, wie es weitergeht, und tatsächlich belohnt Lendle seine Leser dann auch mit einem lebenssatten Ende.« Kölnische Rundschau
»Lendles Sprache ist fesselnd und lebendig, dabei präzise und detailliert, als ob er das Leben Wegeners seziert.« natur
»Jo Lendle hat Wegeners spannendes Leben – seine Familiengeschichte, seine Ideen, seine Abenteuer, die Einsamkeit im Eis – zu einem spannenden Roman verdichtet.« Bayerisches Fernsehen, LeseZeichen
»Jo Lendle hat einen fesselnden biografischen Roman geschrieben, der sich an die Fakten anlehnt, ohne sich ihnen zu unterwerfen: nicht reißerisch, aber bildmächtig. Gebaut aus einer Vielzahl von Episoden, die die Person Wegener lebendig werden lassen. Die Spannung entsteht beinahe unmerklich, irgendwann lässt einen Alfred Wegener nicht mehr los.« WDR 5, Bücher
»Packend eingefangen, von der Geburt in Berlin 1880 bis zum Tod im ewigen Eis 1930.« Stadtrevue
»Durch Frost und Grenzenlosigkeit, durch fiebrigen Dämmer und die Einsamkeit des ewigen Eises folgt Jo Lendle seinem Alfred Wegener – mit ausgesprochen feinem Humor und Freude an farbigen Details. Ein Leben wie ein Abenteuerroman, den Lendle so erzählt, dass den Leser in der wärmsten Kuscheldecke das Frösteln ankommt.« Nordseezeitung
»Mit einer bildmächtigen Sprache, dass man sich immer wieder fragt, ob der Verfasser vielleicht selbst dabei gewesen sei.« Buchwelt
»Lendles Buch gesellt sich würdig zu Christoph Ransmayrs ›Die Schrecken des Eises und der Finsternis‹ und Daniel Kehlmanns ›Vermessung der Welt‹ – um nur zwei Bücher zu nennen, in denen es gleichfalls um Extremexpeditionen ging.« Lesart
»Ganz wunderbar gelungen sind die Schilderung von Alfreds erster Liebe, seine Auseinandersetzungen mit dem Vater, seine ... eigentlich ist Jo Lendle so ziemlich alles in diesem Buch ganz wunderbar gelungen. Das hat vor allem mit dem Ton zu tun, den er für diese Geschichte gefunden hat.« Deutscher Buchmarkt
»Die klare Sprache mit ihrem nüchternen Ton vermeidet jede Sentimentalität. Sie ist genau, dabei höchst anschaulich, prägnant und teilweise unerwartet witzig. Jo Lendle gelingt das Kunststück, das Leben eines Naturwissenschaftlers so eindringlich darzustellen, dass man nach der Lektüre meint, Wegener zu kennen, seine Gedanken nachvollziehen, seine Gefühle mitempfinden zu können. ... Das perfekte Buch, um es in eine Decke gekuschelt mit einem heissen Tee in Reichweite zu lesen, während draussen der Frost klirrt. So ernsthaft, so poetisch, so klar und anziehend ist Lendle die Beschreibung von Wegeners Leben und Denken gelungen.« Nahaufnahmen/CH
»Das Abenteuer, die Ponys, die Hunde, die Schlitten, das Eis lockten mehr als das traute Forschen am heimischen Herd. Fesselnder Lesestoff.« In München
»Ein Roman, der im Leser eine bislang ungeahnte Sehnsucht weckt. Jo Lendles ›Alles Land‹ ist nicht schön. Es ist ein Traum zwischen zwei Buchdeckeln. Absolut bemerkenswert!« Literaturmarkt
Franz Josef Wiegelmann, Bernstein-Autor und Geschäftsführer der Goethe-Gesellschaft Siegburg, hält zum Thema »Goethe in Rom - Eine Spurensuche« einen Lichtbildvortrag.
Goethe-Gesellschaft Siegburg, [Link]
Franz Josef Wiegelmann (Siegburg)
- Lichtbild-Vortrag -
Am Donnerstag, dem 22. September 2011, um 19.30 Uhr, wird Franz Josef Wiegelmann (Siegburg) einen Lichtbildvortrag halten, der die Beziehung Goethes zu dem deutschen Portrait- und Historienmaler Moritz Daniel Oppenheim (1800–1882) beleuchtet. Die Vita des jungen jüdischen Malers verspricht – neben und auch gerade in Verbindung mit der Goethes – einen interessanten Abend.
Goethe-Gesellschaft Bonn e.V. - [Link]
Dr. Nadine A. Chmura
- Goethe und die antike Kunst -
»… in einem durch Fenster unter dem Gesims von oben wohl erleuchteten Raum: die herrlichsten Statuen des Alterthums nicht allein an den Wänden gereiht, sondern auch innerhalb der ganzen Fläche durch einander aufgestellt; ein Wald von Statuen …«. Durch einen Besuch der Mannheimer Antikensammlung kam Johann Wolfgang von Goethe 1769 erstmals mit Abgüssen berühmter griechischer und römischer Werke der Antike in Berührung. Neben dem Laokoon weckte sowohl der Apollon von Belvedere als auch der Gallier Ludovisi und die sogenannte Ildefonso-Gruppe Goethes Interesse an der Kunstbetrachtung. Auf den Spuren Goethes sollen in diesem Lichtbildvortrag folgenden Fragen nachgegangen werden: Wie weit entwickelt war die Wissenschaft der Archäologie? Wie kam Goethe mit der Antike in Berührung und was war über die antiken Hinterlassenschaften überhaupt bekannt? Und zu guter letzt natürlich: Was hat Goethe zur Wissenschaftsgeschichte beigetragen?
Kontakt: Goethe-Gesellschaft Chemnitz e.V., [Link]
Der Beitrag wurde im Bernstein-Verlag publiziert; [Link zur BV-Autorenseite]
Eingeladen von der Goethe-Gesellschaft Siegburg, hält PD Dr. Ralf Georg Czapla (Universität Heidelberg) einen öffentlichen Lichtbild-Vortrag.
»Ob einer ein Dichter ist, darüber entscheidet rascher und uns gerade so untrüglich sein Gesicht wie sein Gedicht.« Was Stefan George im März 1895 seinem Dichterkollegen Hugo von Hofmannsthal schrieb, das war für die Verehrer Wilhelm Raabes längst schon Gewissheit. Was man aus Raabes Texten herauslas, das glaubte man auch in den Zügen seines Gesichts wiederfinden zu können. Wahrheitsliebe, Sehergabe, Humor und Humanität wurden in doppelter Hinsicht als das »Wesentliche« an der Person und dem Werk Wilhelm Raabes begriffen. Andererseits wurde die Qualität von Büsten, Denkmälern und Gemälden nicht nach dem Grad objektiver Wiedererkennbarkeit bemessen, sondern danach, inwieweit in ihnen die als typisch »raabisch« empfundenen Tugenden zum Ausdruck kamen.
Der Vortrag führt in ein bislang ungeschriebenes Kapitel der Raabe-Verehrung ein, zeigt faszinierende Verbindungen zwischen Literatur und Kunst und verschweigt auch Irrwege nicht, die bis zur Instrumentalisierung Raabes als eines deutschen Dichters im Dritten Reich führten. Zugleich will er an einen Schriftsteller erinnern, dessen 100. Todestag im Dezember 2010 nur wenig Aufmerksamkeit fand.
Internationale Raabe-Gesellschaft e.V. - Homepage
PD Dr. Ralf Georg Czapla - Universitäts-Homepage
Dr. Nadine A. Chmura
- Goethe und die antike Kunst -
»… in einem durch Fenster unter dem Gesims von oben wohl erleuchteten Raum: die herrlichsten Statuen des Alterthums nicht allein an den Wänden gereiht, sondern auch innerhalb der ganzen Fläche durch einander aufgestellt; ein Wald von Statuen …«. Durch einen Besuch der Mannheimer Antikensammlung kam Johann Wolfgang von Goethe 1769 erstmals mit Abgüssen berühmter griechischer und römischer Werke der Antike in Berührung. Neben dem Laokoon weckte sowohl der Apollon von Belvedere als auch der Gallier Ludovisi und die sogenannte Ildefonso-Gruppe Goethes Interesse an der Kunstbetrachtung. Auf den Spuren Goethes sollen in diesem Lichtbildvortrag folgenden Fragen nachgegangen werden: Wie weit entwickelt war die Wissenschaft der Archäologie? Wie kam Goethe mit der Antike in Berührung und was war über die antiken Hinterlassenschaften überhaupt bekannt? Und zu guter letzt natürlich: Was hat Goethe zur Wissenschaftsgeschichte beigetragen?
Kontakt: Goethe-Gesellschaft Wetzlar e.V.
Lichtbildvortrag von Franz Josef Wiegelmann
[Historisches Pressearchiv, Siegburg]
Die Erfindung Johannes Gutenbergs, mit beweglichen, wiederverwertbaren Lettern drucken zu können, setzte eine Medienrevolution in Gang, deren Ende immer noch nicht abzusehen ist. Von Anfang an, die Illustrationen zu Luthers Flugschriften belegen dies, war die Kunst Teil dieser Revolution. In den Zeiten des Absolutismus, der Restauration und der Tyrannei, als das geschriebene Zeitungs-Wort vielfältigen Gefahren, Repressionen und Verboten unterworfen war, fungierte die Kunst oftmals als Speerspitze der Meinungsfreiheit. In den Jahren der Revolution und Bedrängung wurden die illustrierten Kommentare der Künstler von den Zeitungen gern gedruckt, da sie nicht den gleichen Repressalien unterworfen waren wie schriftliche Texte. Daraus entwickelte sich eine fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit, die bis heute fortdauert. Was wären unsere täglichen Gazetten ohne die Bildkommentare der Karikaturisten und Künstler? Andererseits nutzen die Kunstschaffenden die Zeitung zur Übermittlung ihrer künstlerischen Botschaften und erweisen sich dabei als erfolgreiche Herausgeber interessanter und beliebter Kunstzeitungen. Es bleibt zu beobachten, ob dieser fruchtbaren Zusammenarbeit auch in Zeiten elektronischer Medien eine Zukunft beschieden sein wird.
Der Vortrag von Franz Josef Wiegelmann, Historisches Pressearchiv (Siegburg), basiert auf der Publikation »Newspaper-Art. 400 Jahre Zeitung in der Kunst« und der gleichnamigen Ausstellung, die bis zum 5. September 2010 im Siegburger Stadtmuseum, Markt 46, T 02241.55733, zu sehen ist.
Nadine A. Chmura
- Goethe und die antike Kunst -
»… in einem durch Fenster unter dem Gesims von oben wohl erleuchteten Raum: die herrlichsten Statuen des Alterthums nicht allein an den Wänden gereiht, sondern auch innerhalb der ganzen Fläche durch einander aufgestellt; ein Wald von Statuen …«. Durch einen Besuch der Mannheimer Antikensammlung kam Johann Wolfgang von Goethe 1769 erstmals mit Abgüssen berühmter griechischer und römischer Werke der Antike in Berührung. Neben dem Laokoon weckte sowohl der Apollon von Belvedere als auch der Gallier Ludovisi und die sogenannte Ildefonso-Gruppe Goethes Interesse an der Kunstbetrachtung. Auf den Spuren Goethes sollen in diesem Lichtbildvortrag folgenden Fragen nachgegangen werden: Wie weit entwickelt war die Wissenschaft der Archäologie? Wie kam Goethe mit der Antike in Berührung und was war über die antiken Hinterlassenschaften überhaupt bekannt? Und zu guter letzt natürlich: Was hat Goethe zur Wissenschaftsgeschichte beigetragen?
Kontakt: Goethe-Gesellschaft Stuttgart e.V.
Im Rahmen der Sonntagsführungen im Akademischen Kunstmuseum der Universität Bonn hält Frau Nadine Chmura M.A. (Bonn) u.a. für die Mitglieder der Goethe-Gesellschaft Siegburg e.V. einen Dia-Vortrag zum Thema »Goethes Blick in die Antike«.