Kunst vereint.

Lesung mit Jo Lendle aus seinem Buch "Alles Land" - Roman über das Leben von Alfred Wegener

Mittwoch, 21. November 2012, 19:30 Uhr
Veranstalter: Kaffeehaus im Kunstverein (Damaris Odenbach) in Zusammenarbeit mit dem Bernstein-Verlag, Gebr. Remmel
Ort: Kaffeehaus im Kunstverein / Hochstadenring 22 / D-53119 Bonn / T 0228.9658708
Preis: 20,- Euro (darin enthalten: 1 Stück hausgemachte Quiche, 1 Glas Wein)

Veranstaltung in der neuen Reihe
Kunst vereint.

Lesung | Bilder | Video

Jo Lendle

»Alles Land«
Ein Abenteuerroman über das Leben des letzten großen Helden der Polarforschung - Alfred Wegener

 

Alfred Wegener ist ein Getriebener. 1930 bricht er auf, um der Menschheit zu zeigen, dass es möglich ist, am einsamsten Punkt der Erde, im grönländischen Inlandeis, zu überwintern. Aber es gibt Schwierigkeiten – er schafft es nicht mehr zurück zur Küste. Von Wegeners eisigem Grab aus blickt Jo Lendle zurück auf das Leben dieses letzten großen Helden der Polarforschung und verharrt überall dort, wo sich Geschichten darin finden: wie Wegener unfreiwillig einen Rekord aufstellt, indem er 52 Stunden mit einem Heißluftballon in der Luft bleibt, oder wie er von der versammelten Wissenschaftsgemeinde für seine verwegene Theorie der Kontinentaldrift ausgelacht wird, für die er erst drei Jahrzehnte nach seinem Tod Anerkennung findet. Alfred Wegener verschrieb sein Leben der Forschung, war voll der Faszination für Abwegiges, aber auch ein Zweifler mit einer großen Sehnsucht nach Einsamkeit. Ein Leben wie ein Abenteuerroman – den Jo Lendle jetzt erzählt.

 

Jo Lendle, wurde 1968 geboren und lebt in Köln. 2008 und 2009 erschienen bei DVA seine vom Feuilleton gefeierten Romane »Die Kosmonautin« und »Mein letzter Versuch, die Welt zu retten«. Lendle studierte Kulturpädagogik und Animation Culturelle in Hildesheim und Montreal und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er war Herausgeber der Literaturzeitschrift »Edit« und als Gastprofessor und Dozent an den Universitäten München, Leipzig, Hildesheim und am Schweizerischen Literaturinstitut tätig. Er ist Verleger des DuMont-Buchverlags.

Jo Lendle im Internet, [Link]

 

Jo Lendle, Alles Land, DVA 2011, 384 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-421-04525-6, € 19,99

 

Stimmen zum Buch:

»Ein großartiges Buch. Ein wunderbarer Roman über Alfred Wegener – ein Sonderling, aber auch ein genialer Mensch.«    Wolfgang Herles, ZDF


»Ich habe das Buch fasziniert gelesen. Grönland im Winter. Diese Dunkelheit, diese Kälte. Auch diese ewige Todesnähe. Man spürt den eisigen Wind, man spürt die Gefahr und man spürt diese Einsamkeit, der er sich ausgesetzt hat. Sehr spannend und schön zu lesen.«    Antje Deistler, WDR 2 Bücher


»Jo Lendle erweist sich einmal mehr als gewandter Reiseführer, indem er eine Persönlichkeit aus der Naturwissenschaftsgeschichte birgt und sie poetisch fruchtbar macht. Dabei erfindet er auf wundersame Weise eine Figur, die Einsamkeit in ihren topografischen und psychologischen Extremen erlebt, die sich von der Welt trennt um sie in ihrem Innersten zu erklären. Eine poetische Biografie, so originär und wunderbar zu studieren wie eine Eisblume.«    Deutschlandradio


»Der Charme dieses Romans wurzelt vor allem in Lendles Vermögen, der Kontinentaldrift in all unseren Verhältnissen nachzuspüren, und sein Wegener erfährt dies am eigenen Leib, wenn es etwa um die Liebe zu seiner Frau Else geht: ›Seine Wonne, sein Ballast‹ nennt Lendle sie, und führt das in einer wundervollen Ballonfahrt-Szene ganz wörtlich aus. Ein fabelhaftes Buch    Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung


»It is a literary, lyrical, informative, exciting reading experience. Jo Lendle keeps this very old-fashioned tone in which he tells the story but still makes it contemporary and so readable at the same time. Because it’s funny, it’s quirky, it’s smart. The reader of this book is anyone especially someone who thinks that he or she is not a reader for this book.«    German Book Office, New York


»Jo Lendle hat Alfred Wegeners Leben in Literatur gegossen – in einer kühlen, eleganten Sprache und spannend bis zum bitteren Ende.«    WDR Fernsehen, Westart


»Jo Lendle erzählt die Geschichte eines Wertetafelzertrümmerers. Alfred [Wegener] war kein Darwin und kein Freud, aber auch er fügte dem Menschen eine narzisstische Kränkung zu: dass der Boden, auf dem er steht, nicht sicher ist. ›Alles Land‹ ist ein wissenschaftlicher Abenteuerroman über die heroische Pose, alte Gewissheiten zum Einsturz zu bringen. Über die Verlockung, noch einmal unbetretenes Land unter die Füße zu kriegen. Über Einsamkeit, Eis und Eigensinn. Mit präzisem Ohr für die Zwischentöne des Wilhelmismus zeichnet Lendle eine Entdeckerfigur, deren lutherischer Wahrheits-Radikalismus keinen Stein auf dem anderen stehen lässt.«    Die Zeit


»Der Leser begleitet Wegeners Lebensweg hautnah. Er kriecht mit dem Säugling eine Ameisenstraße entlang und kullert die Stiegen hinab. Er sitzt auf dem Schoß der Mutter, die ihm beim Nägelschneiden die Schöpfungsgeschichte erzählt. Er kauert mit ›Eichhörnchen‹ hinter der letzten Bank der Kirche und lässt sich eine verlorene Wimper aus dem Gesicht zupfen. Dies alles wird als Reminiszenz wiederkehren, wenn es ans Erfrieren geht. ... Eine Ökonomie der Sprache, so wie der Gehende im Eis mit seinen Kräften haushalten muss, um sie für den letzten poetischen Kraftakt aufzusparen, den Tod.«    Süddeutsche Zeitung


»›Alles Land‹ ist ein lebenssattes, gewaltiges Buch, das von Meteoriten und driftenden Kontinenten genauso spannend erzählen kann wie von Überlebenskämpfen, Schmerzen beim Absägen eines erfrorenen Beins, vom Wahnsinn im weißen Nichts, von der Sehnsucht nach den Liebsten. Wie Alfred Wegeners gerade mal fünfzigjähriges Leben ausgesehen haben könnte, das ist in ›Alles Land‹ wirklich ganz und gar großartig beschrieben. Dieser Autor ist absolut stilsicher. Dem Unfassbaren Worte geben, das kann dieser Roman.«    WDR 1live


»Jo Lendle entdeckt in Alfred Wegener einen der letzten großen Abenteurer der Moderne und legt eine Romanbiografie vor, die sich fantastisch liest. Schwebend und leicht bleibt er an Wegeners Seite. So setzt der Autor diesem leidenschaftlichen Forscher ein großes und einfühlsames Denkmal.«    Radio Bremen, Literaturzeit


»Lendle, der bereits in seinem Debüt ›Die Kosmonautin‹ einen Menschen auf dem Weg ins Leere zeigte, nimmt sich den Raum, um tief ins Bewusstsein des Exzentrikers in extremis zu tauchen und Hochspannung zu erzeugen. Es geht um Leben und Tod. ... So erfreut das Erscheinen dieser literarischen Erinnerung an einen großen Forscher umso mehr.«    Der Standard


»Jo Lendle hat sich einen dankbaren Stoff für seinen Wissenschaftsroman ausgesucht. Aber nicht jeder macht daraus ein so packendes Buch. Sprachlich elegant, mit feinem Humor und Freude an farbigen Details erzählt er den Weg des Wissenschaftlers, der 1930 mit nur 50 Jahren im Polareis umkommt. Mit viel Empathie zeichnet Lendle nach, wie Wegener wegen seiner Theorie zur Entstehung der Kontinente von den Wissenschaftlern seiner Zeit verhöhnt wurde und trotzdem nie aufgab. Und er beschreibt sehr anrührend, dass auch die Liebe seiner jungen Familie Wegener nicht von seiner letzten Fahrt ins ewige Eis abhalten konnte.«    Financial Times Deutschland


»Beautifully written, meticulously researched and gripping fictionalised – Lendle is a gifted writer, whose prose is rich in imagery, whose descriptions are tender and precise.«    New Books in German


»Jo Lendle erzählt, als hätte er alle Requisiten, Schneekugel, Eispickel, gläserne Chronometer, in der eigenen Hand gewendet. Historisch stimmt die große Linie, im Detail ist er verschwenderisch, wenn es dem Porträt dient. Schnell ist man verzaubert. Dass man darüber hinaus etwas erfährt über Erdbewegungen, über verschiedene Möglichkeiten, einen Schlitten in Gang zu setzen, über Meteoriten, die wie ein Feuerball niederstürzen und arme Bauern verschrecken, macht die Lektüre selbst zu einem skurrilen Abenteuer.«    WDR 3


»Ein eindrucksvolles literarisches Denkmal. Mit wachsendem Erstaunen liest man die fesselnden Schilderungen der Grönland-Expeditionen. Am Ende einer berührenden Lektüre hat man einiges gelernt, über das Leben und die Wissenschaft, über den Menschen Alfred Wegener und dessen Zeitgenossen.«    Kölner Stadt-Anzeiger


»Nach der Lektüre von Jo Lendles neuer Einsamkeitsstudie ist einem ein kauziger Forscher recht nahe gerückt, man hat Alfred Wegener unter anderem als Erfinder des Anoraks kennengelernt und sich ein paar Stunden spannungsreich unterhalten. Vorzugsweise im Warmen.«    NDR


»Jo Lendle gelingt eine perfekte Symbiose aus Biografie und Roman. Fast nebenbei entführt der Autor seine Leser in die tödliche Kälte und poetische Schönheit der Arktis. Es sind die Gegensätze zwischen Szenen des normalen Lebens und Extremen, die den Roman faszinierend machen.«    Göttinger Tageblatt


»Auf knapp 400 Seiten versucht Lendle, sich dem Wissenschaftler und Polarforscher Alfred Wegener – diesem bekannten Unbekannten – anzunähern. Und wer sein Buch ›Alles Land‹ einmal in die Hand nimmt, wird es so schnell nicht wieder beiseite legen. So frei Jo Lendle auch mit Fakt und Fiktion umgeht – es ist dieser besondere Ton, gespeist aus Wirklichkeit und Fantasie, der den Leser fesselt. Durch Frost und Grenzenlosigkeit, durch fiebrigen Dämmer und die Einsamkeit des ewigen Eises kann er Wegener nun folgen.«   Märkische Allgemeine


»Ein solches Buch darf man nicht am Schreibtisch schreiben. Man muss selber dort draußen sein. Den Wind spüren und die Mystik der Weite, die Härte des Geworfenseins auf sich selbst.«   Osnabrücker Stadtblatt


»Der Wissenschaftsroman überzeugt besonders in den Abschnitten, die die verschiedenen Expeditionen Wegeners schildern. Man meint, den Wind, die Kälte, den Schnee und die grenzenlose Einsamkeit im ewigen Eis zu spüren.«   Ruhr Nachrichten


»Immer will man wissen, wie es weitergeht, und tatsächlich belohnt Lendle seine Leser dann auch mit einem lebenssatten Ende.«   Kölnische Rundschau


»Lendles Sprache ist fesselnd und lebendig, dabei präzise und detailliert, als ob er das Leben Wegeners seziert.«   natur


»Jo Lendle hat Wegeners spannendes Leben – seine Familiengeschichte, seine Ideen, seine Abenteuer, die Einsamkeit im Eis – zu einem spannenden Roman verdichtet.«   Bayerisches Fernsehen, LeseZeichen


»Jo Lendle hat einen fesselnden biografischen Roman geschrieben, der sich an die Fakten anlehnt, ohne sich ihnen zu unterwerfen: nicht reißerisch, aber bildmächtig. Gebaut aus einer Vielzahl von Episoden, die die Person Wegener lebendig werden lassen. Die Spannung entsteht beinahe unmerklich, irgendwann lässt einen Alfred Wegener nicht mehr los.«   WDR 5, Bücher


»Packend eingefangen, von der Geburt in Berlin 1880 bis zum Tod im ewigen Eis 1930.«   Stadtrevue


»Durch Frost und Grenzenlosigkeit, durch fiebrigen Dämmer und die Einsamkeit des ewigen Eises folgt Jo Lendle seinem Alfred Wegener – mit ausgesprochen feinem Humor und Freude an farbigen Details. Ein Leben wie ein Abenteuerroman, den Lendle so erzählt, dass den Leser in der wärmsten Kuscheldecke das Frösteln ankommt.«   Nordseezeitung


»Mit einer bildmächtigen Sprache, dass man sich immer wieder fragt, ob der Verfasser vielleicht selbst dabei gewesen sei.«   Buchwelt


»Lendles Buch gesellt sich würdig zu Christoph Ransmayrs Die Schrecken des Eises und der Finsternis und Daniel Kehlmanns Vermessung der Welt‹ – um nur zwei Bücher zu nennen, in denen es gleichfalls um Extremexpeditionen ging.«   Lesart


»Ganz wunderbar gelungen sind die Schilderung von Alfreds erster Liebe, seine Auseinandersetzungen mit dem Vater, seine ... eigentlich ist Jo Lendle so ziemlich alles in diesem Buch ganz wunderbar gelungen. Das hat vor allem mit dem Ton zu tun, den er für diese Geschichte gefunden hat.«   Deutscher Buchmarkt


»Die klare Sprache mit ihrem nüchternen Ton vermeidet jede Sentimentalität. Sie ist genau, dabei höchst anschaulich, prägnant und teilweise unerwartet witzig. Jo Lendle gelingt das Kunststück, das Leben eines Naturwissenschaftlers so eindringlich darzustellen, dass man nach der Lektüre meint, Wegener zu kennen, seine Gedanken nachvollziehen, seine Gefühle mitempfinden zu können. ... Das perfekte Buch, um es in eine Decke gekuschelt mit einem heissen Tee in Reichweite zu lesen, während draussen der Frost klirrt. So ernsthaft, so poetisch, so klar und anziehend ist Lendle die Beschreibung von Wegeners Leben und Denken gelungen.«   Nahaufnahmen/CH


»Das Abenteuer, die Ponys, die Hunde, die Schlitten, das Eis lockten mehr als das traute Forschen am heimischen Herd. Fesselnder Lesestoff.«   In München


»Ein Roman, der im Leser eine bislang ungeahnte Sehnsucht weckt. Jo Lendles ›Alles Land‹ ist nicht schön. Es ist ein Traum zwischen zwei Buchdeckeln. Absolut bemerkenswert!«    Literaturmarkt

 


Lesung mit Maren Gottschalk aus ihrem Buch "Die Farben meiner Seele. Die Lebensgeschichte der Frida Kahlo"

Donnerstag, 19. April 2012, 19:30 Uhr
Veranstalter: Kaffeehaus im Kunstverein (Damaris Odenbach) in Zusammenarbeit mit dem Bernstein-Verlag, Gebr. Remmel
Ort: Kaffeehaus im Kunstverein / Hochstadenring 22 / D-53119 Bonn / T 0228.9658708
Preis: 20,- Euro (darin enthalten: 1 Stück hausgemachte Quiche, 1 Glas Wein)

Veranstaltung in der neuen Reihe
Kunst vereint.

Multimediale Lesung von

Maren Gottschalk

»Die Farben meiner Seele. Die Lebensgeschichte der Frida Kahlo«

Musikalische Begleitung: Stefan Seehausen, Gitarre

 

Das Leben beginnt morgen!
Eines ihrer ersten Gemälde ist das »Selbstbildnis mit Samtkleid« von 1926. Frida Kahlo ist mit ernstem Blick, die Haare streng nach hinten gekämmt, vor einem dunklen Hintergrund zu sehen. Sie trägt ein bordeauxrotes Kleid, eng anliegend und mit tiefem, spitzem Ausschnitt, der durch einen aufwendig gemusterten Kragen begrenzt wird. Auf dem dunklen Bild leuchten einzig ihr Gesicht, der überlange Hals und das Dekolleté. Fridas rechter Arm ist angewinkelt, und ihre rechte Hand - mit schmalen langen Fingern - liegt vor dem linken Arm, eine Haltung, wie man sie auf alten Heiligenbildern der Renaissance findet. Das Bild erinnert aber auch an die strengen, mageren Figuren des Italieners Amedeo Modigliani. Frida Kahlo malt sich als betörende, geheimnisvolle Frau, ihre Brüste sind durch den Stoff zu erkennen. Das hier ist eine perfekte Frida, die es seit dem Unfall so nicht mehr gibt. Vielleicht steht oder sitzt sie deshalb nicht vor einem realen Hintergrund, sondern vor dunklen, stilisierten Wellen. Sie schenkt das Bild Alejandro und versieht es mit der Widmung »Heute ist immer noch«, als wolle sie den ehemaligen Geliebten damit auf magische Weise an sich binden.
Frida Kahlo glaubt, dass die Leiden und Schicksalsschläge, die ein Mensch erdulden muss, ihm vorausbestimmt sind. Auch wenn sie oft in ihren Briefen klagt, stellt sie ihre Krankheit doch nicht in Frage. Sie konzentriert sich nur auf ein Ziel: ihr Leben zu meistern. Dazu gehört es, dem Tod die Stirn zu bieten.
Es ist eigentlich zu früh, mit 20 Jahren ständig an den Tod denken zu müssen. Frida Kahlos Persönlichkeit wird davon gezeichnet, denn sie hat etwas erfahren, das Menschen in diesem Alter normalerweise nicht wissen und auch nicht wissen müssen. Aber was nützt ihr das? Sie muss so weiterleben, wie der Tod, der sie wie eine Puppe geschüttelt und fallen gelassen hat, zurückließ.
Weil die Mexikaner eine besondere Form des Totenkultes pflegen, fällt es ihr leicht, mit dem unsichtbaren Begleiter zu spielen: »Ich necke den Tod und lache ihn aus, damit er mich nicht so leicht unterkriegt.« Der Tod wird zum Herausforderer. Frida schneidet Skelette aus Karton aus und näht ihnen Kleider. Sie schreibt ihren Namen auf einen Zuckerschädel, wie sie in Mexiko zu Allerheiligen verschenkt werden. Später wird sie auch den Tod malen, den von anderen und ihren eigenen. Den Unfall jedoch malt sie nur ein einziges Mal. Es ist eine chaotische Skizze von 1926, auf der Bus und Straßenbahn, Verwundete, die verletzte Frida und ihr Elternhaus zu sehen sind.
Zwischen ihr und ihren gleichaltrigen Freunden ist eine Kluft entstanden. In einem Brief an Alejandro fragt sie ihn, warum er so viel lerne, welche Geheimnisse er suche. Sie selbst hätte bereits alles erfahren, auch ohne Studium. Dabei sei sie vor kurzem noch ein Kind gewesen, das sich an einer hellen, bunten Welt erfreut habe. Neugierig und spielerisch habe sie das Leben erkundet, bis dann der Unfall ihr in einem Moment das wahre Antlitz der Welt brutal offenbart habe. »Wenn Du wüsstest, wie schrecklich es ist, plötzlich alles zu wissen – als ob ein Blitz die Erde erhellte! Jetzt lebe ich auf einem schmerzreichen Planeten, durchsichtig wie Eis, der nichts verbirgt; es ist, als hätte ich alles auf einmal gelernt, binnen Sekunden.«

 

Maren Gottschalk, Vita, [Link]

Stefan Seehausen, geboren 1959, begann seine musikalische Ausbildung an der Musikschule Leverkusen. Nach dem Studium der klassischen Gitarre an den Musikhochschulen  Köln und Münster beschäftigte er sich mit Lateinamerikanischer Musik, Flamenco und keltischer Musik (Celtic Fingerstyle). Seit 1986 unterrichtet er an der Musikschule Leverkusen.
 

 

Einige Pressestimmen zum Buch:

Die ausgezeichnet recherchierte Biographie über Frida Kahlo bietet einen umfassenden Einblick in das Leben und Schaffen der größten mexikanischen Künstlerin. Eindrücklich schildert Maren Gottschalk die einzelnen Bilder, so dass sie in ihrer farbigen Pracht vor dem geistigen Auge auferstehen. Dazwischen beschreibt sie die schicksalhafte Lebensgeschichte der Künstlerin stets im geschichtlichen Zusammenhang …
(Basler Biechergugge, 1/10)

Worin genau liegt denn die Faszination von Frida Kahlo? Wie kommt es, dass eine 1907 in Mexiko geborene Künstlerin, die mit nur siebenundvierzig Jahren früh verstarb, für Generationen von Frauen in Europa, Amerika, Südamerika eine Ikone ist? Wofür steht sie?
… Wenn man Maren Gottschalks Biographie »Die Farben meiner Seele« liest, erhält man tatsächlich eine Antwort … Ihre Sprache ist sachlich, von Mutmaßungen und blumigen Ausschmückungen hält sie sich fern. Als Biographin hat die studierte Historikerin und Politologin einige Erfahrung, sie schrieb bereits über Nelson Mandela und Astrid Lindgren, und mit dieser Übung mag sie auch das Gespür für den Ton entwickelt haben. Sie macht Frida Kahlo weder wilder noch temperamentvoller, noch selbstbewusster, als es die historischen Dokumente hergeben. Sie hält sich an die Briefe und historischen Berichte, die überliefert sind, und montiert sie geschickt zu einer Biographie. Der Lebenslauf wird dabei von der Zeitgeschichte gerahmt, den politischen Ereignissen in Mexiko, den Vereinigten Staaten oder der russischen Revolution. Und so lernt man beim Lesen die drei Widersacher kennen, die sich Frida Kahlo immer wieder in den Weg stellen …
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Februar 2010)

Eindrucksvoll beschreibt sie den Werdegang dieser kleinen, starken Frau, ihre Suche nach der Liebe, ihr unglaubliches körperliches Leiden, ihre seelischen Qualen, aber auch ihre unbändige Kraft, Energie und Leidenschaft. Gottschalk bindet Kahlos Werk gut in ihren Lebenslauf ein, bietet Hintergründe und Deutungsmuster für die gnadenlos ehrlichen und oft auch schockierenden Bilder.
(Neue Presse Hannover, 01. Dezember 2009)

Maren Gottschalk schreibt Biografien für Kinder und Jugendliche (und Erwachsene), zum Beispiel über Frida Kahlo. Geschichte ist dabei nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam.
(Züricher Tagesanzeiger, 10. Dezember 2009)

Seine besondere Stärke findet der Text dort, wo die Autorin Bilder von Frida Kahlo genau beschreibt und sowohl kunsthistorisch als auch innerhalb der Biographie der Künstlerin verortet.
(Bn Bibliotheksnachrichten, Salzburg, Dezember 2009)

 

Maren Gottschalk, Die Farben meiner Seele. Die Lebensgeschichte der Frida Kahlo, Beltz & Gelberg 2009, 244 Seiten mit Fotos, gebunden, ISBN 978-3-407-81060-1, € 16,95

 

Veranstalter:

  • Kaffeehaus im Kunstverein (Damaris Odenbach), [Link]
  • Bernstein-Verlag, Gebr. Remmel, [Link]

Auftaktveranstaltung der Reihe "Kunst vereint." - Lesung mit Anne Siegel aus Ihrem Buch "Frauen Fische Fjorde. Deutsche Einwanderinnen in Island"

Freitag, 20. Januar 2012, 19:30 Uhr
Veranstalter: Odenbach & Wirtz, Kaffeehaus im Kunstverein in Zusammenarbeit mit dem Bernstein-Verlag, Gebr. Remmel
Ort: Kaffeehaus im Kunstverein / Hochstadenring 22 / D-53119 Bonn / T 0228.9658708
Preis: 20,- Euro (darin enthalten: 1 Stück hausgemachte Quiche, 1 Glas Wein)

Auftaktveranstaltung der neuen Reihe
Kunst vereint.

Multimediale Lesung von

Anne Siegel

»Frauen Fische Fjorde. Deutsche Einwanderinnen in Island«

 

Als ich zum ersten Mal das Nordlicht sah, da konnte ich endlich weinen« sagt Mária. Sie zögert einen Moment, denn es ist auch für sie das erste Mal, dass sie über ihre Geschichte spricht. Mária beschreibt mit einer weiten Geste ihrer Hand die grünlich-fluoriszierenden Tänze, die das Licht am Himmel veranstaltet, wenn es auf mystische Weise wie ein überdimensionaler Vorhang über das Sternenzelt tanzt, das kaum irgendwo weiter zu sein scheint als hier im äußersten Norden Islands.

 

Anne Siegel, 1964 in Norddeutschland geboren. Studium der Volkswirtschaft, Sozialwissenschaften und Psychologie. Arbeitete als Dozentin, Werbetexterin, Ghostwriterin. Heute lebt sie in San Francisco und Köln und arbeitet als Journalistin und Hörspielautorin für öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland sowie als Drehbuchautorin und Dokumentarfilmerin für US-Produktionen.

 

Anne Siegel, Frauen Fische Fjorde. Deutsche Einwanderinnen in Island, Hardcover, 236 Seiten, Euro 19,90, ISBN 978-3-99018-084-6.

  • Clip zum Buch bei YouTube, [Link]

 

April 1949: Auf Islands Bauernhöfen herrscht Frauenmangel, im Nachkriegsdeutschland kommen auf einen Mann fünf Frauen, viele von ihnen ohne Zukunftsperspektiven. Im Laufe dieses Jahres werden etwa 300 Frauen nach Island auswandern und die bislang größte Einwanderungsgruppe auf Island bilden. Die meisten der vom Krieg traumatisierten Frauen assimilieren sich erstaunlich schnell. Kaum eine der deutschen Landarbeiterinnen kehrt nach Deutschland zurück. Sie heiraten Isländer und gründen in der neuen Heimat Familien. Die heute noch Lebenden erzählen fast alle zum ersten Mal ihre Lebensgeschichte. Für einige von ihnen ist es die letzte Chance, an ihre Geschichte zu erinnern. Das vorliegende Buch porträtiert sechs von ihnen.

(Pressetext)

 

Veranstalter:

  • Odenbach & Wirtz, Kaffeehaus im Kunstverein, [Link]
  • Bernstein-Verlag, Gebr. Remmel, [Link]

 


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