Klänge sind dem Werk der Kölner Künstlerin Dorissa Lem eingeschrieben; sie arbeitet häufig zu Musik, zu musikalischen Themen und gelegentlich auch im Austausch mit Musikerinnen und Musikern. Gleichzeitig spricht der Ausstellungstitel »Polyphonie« auch von einer aufeinander abgestimmten Vielfalt ihrer Arbeitsbereiche: Holzskulptur spielt im Raum mit Malerei oder Zeichnung und Frottage.
Die Künstlerin arbeitet ausschließlich mit Handwerkszeug, der Widerstand des Materials Holz dient ihr zur Klärung der jeweiligen Form. Im Stadtmuseum Siegburg zeigt sie u.a. Skulpturen der Werkreihen »Fruchtkern« und »Kleine Tempel«, abstrakte Arbeiten mit biomorphen oder architektonischen Anklängen. Auch Lems Malerei entsteht in einer Art von bildhauerischem Prozess: mit der Spachtelkante reißt sie ihre Malgründe aus Sperrholz auf. Hier wie dort geht es um Schichten, die sie bei der Skulptur ab- und beim Bild aufträgt. Die Bildschichtungen zeigen eine Durchdringung verschiedener Ebenen und verdichten sich zu einem pulsierenden Farbraum.
Das grafische Werk von Dorissa Lem zeigt zwei Schwerpunkte: die bearbeitete Blindzeichnung und die Frottage. Hier ertastet die Künstlerin mit Graphit Untergründe und reibt Strukturen durch ein aufgelegtes Papier, dort verzichtet sie zunächst auf das kontrollierende Auge und vertraut sich den spürenden Bewegungsimpulsen ihrer Hand an. In beiden Fällen betritt sie Neuland und kommt sie zu überraschenden Ergebnissen.
Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um Anmeldung: T 02241.1207410 oder stadtmuseum@siegburg.de