Hermann Josef Hack, geb. 1956, Künstler. 1991 gründete Hack das GLOBAL BRAINSTORMING PROJECT als Kommunikationsplattform zur Findung von Lösungen für die globalen Herausforderungen, die von einzelnen Menschen allein nicht mehr lösbar sind. In seiner Arbeit geht es vor allem um die sozialen Auswirkungen globaler Veränderungen wie den Klimawandel und seine Folgen für die Ärmsten und Schwächsten, die am meisten betroffen sind. Bereits 1992 war der Beuys-Schüler Hack am documenta IX-Projekt »Van Gogh TV«, dem weltweit ersten interaktiven Fernsehprojekt mit direkten Verbindungen zu Forschern an entlegenen Orten beteiligt, um einer breiten Öffentlichkeit die Folgen des globalen Wandels nahe zu bringen. So erweiterte er den Beuys'schen Begriff der Sozialen Plastik zu einer Globalen Sozialen Plastik. Seit 2007 ist Hack mit seinem Klimaflüchtlingslager im Miniaturformat weltweit unterwegs, um auf die kommenden Migrationsbewegungen aufmerksam zu machen, die durch den Klimawandel bewirkt werden. Seine großformatigen Bilder malt Hack schon seit Jahrzehnten auf Zeltplanen. 2014 begann er, diese Bilder in den Raum hineinragen zu lassen, damit sie Schutzdächer für die Ärmsten bilden. So reiste er mit seinem Kollegen Dr. Andreas Pohlmann zu syrischen Flüchtlingen in den Libanon, um seine Bilder den Ärmsten zu schenken, damit diese damit ihre Unterkünfte ausbauen können (Habitable Paintings). Zahlreiche weitere Projekte gemeinsam mit Flüchtlingen entstanden auf Sri Lanka oder während der UN-Weltklimakonferenz 2014 in Lima mit den vom Wassermangel bedrohten Einwohnern der Wüstenstadt (Policia Agua). Neben Malerei, Zeichnung und Skulpturen machte sich Hack einen Namen mit zahlreichen Interventionen im öffentlichen Raum, in denen er Jahre zuvor aktuelle Probleme vorwegnahm. 2015 gründete Hack gemeinsam mit Pohlmann die Erste Flüchtlingsakademie der Freien Künste, um vor Ort den Geflüchteten einen kulturellen Freiraum zu ermöglichen und durch die Übersprachlichkeit von Kunst Kommunikation und Integration zu fördern.